U p T o T h r e e D o c u m e n t a t i o n
„Sublime“ ist die eigenständige Fortsetzung von „Pentecost“, der ersten Zusammenarbeit von Bettina Junge, Flöte, und Ernst Surberg, Synthesizer. Wie in „Pentecost“ liegt auch der Komposition „Sublime“ ein Gedicht zugrunde, genauer gesagt eine Stimme, die ein Gedicht spricht, die Stimme der Sprecherin Xe Sands.
Wenn Xe Sands ein Gedicht spricht, leuchtet sie mit ihrer Stimme die Worte aus, tastet die Sätze ab wie Wände, die aus dem stummen Dunkel hervortreten. Wir sind von ihren Lesarten fasziniert. Die Musik, die wir diesem sprechenden Licht abhören, vertieft und dehnt dessen rhythimsch-klangliche Dimensionen und schafft eine kompositorische Landschaft, die wir im Prozess der Aufführung improvisatorisch detaillieren.
Einzelne, besondere Worte aus dem Gedicht „Blue“ von Maevyn Davis-Rackerby wurden spektral analysiert und in Akkordfolgen transkribiert. Diese wiederum werden im Spielvorgang manuell getriggert und liefern das Tonhöhenmaterial der Instrumentalstimmen, welche den beiden Spieler*innen auf Bildschirmen dargestellt werden. Formal gliedert sich „Sublime" in 5 Abschnitte welche durch 4 perkussive Zwischenspiele verdeutlicht werden. Die transkribierten Worte in den Abschnitten sind 1 lights, red 2 crash, black, cold 3 blood, fire, fear, pain 4 ocean, eyes 5 remember, life
Zu dem Stück gehören die speziellen Spieltechniken von Bettina Junge (Große Flöte und Piccolo) genauso wie die programmierten Sounds auf dem Synthesizer Prophet 12 von Ernst Surberg. Ähnlich dem Gedicht durchläuft das Hören von „Sublime“ eine vergangene, sich zuspitzende Situation, welche als Erinnerung noch einmal erlebt und vergegenwärtigt wird. Das Wiedererleben des Traumas führt zu dessen Überwindung und einem Punkt, wo als überraschend positive Erkenntnis die des eigenen Lebendigseins wartet.
Ernst Surberg