An diesem Abend wird das letzte Werk der Reihe realities, places and displacement of places uraufgeführt. Im vierten Teil und letzten Teil der Konzertreihe realities, places and displacement of places des ensemble mosaik steht die Uraufführung der Konzertinstallation GROUND VIEW von Juliana Hodkinson auf dem Programm. Alltägliche Lebensbereiche wie Arbeiten, Spielen, Reden, Einkaufen, Träumen, Warten, Gehen, Anhalten sind langsam ineinander übergegangen, während wir versuchen, sie sowohl zusammen als auch auseinander zu halten. Die Einstimmung auf abstrakten globalen Stress ist der neue kulturelle Höhepunkt – unersättlich und unbefriedigend. Gemeinsame Erfahrungen werden durcheinander geworfen. Selbst künstlerische Ausdrucksformen von Hysterie und Verzweiflung haben ihre Kraft verloren, denn die Zuschauer schauen weg, scrollen und wischen weiter, um Höhen und Tiefen zu kuratieren. Je höher die Kunst, desto weiter fällt sie und stürzt in schmuddelige Langeweile und Enttäuschung ab. Fragmente haben ihre romantische Anziehungskraft verloren. In GROUND VIEW sind klangliche Erfahrungen von Asymmetrie und Ungleichheit der neue Sweet Spot. Das Publikum wird in eine modulare, temporäre Assemblage aus instrumentalen, kinetischen, verbalen und umweltbezogenen Objekten und Aktionen eingeladen. Die Verantwortung wechselt von Modul zu Modul zwischen Spielern und Zuhörern, da soziale, persönliche und berufliche Rollen und die Klänge archetypischer und konkreter Orte ständig in Bewegung sind.
Juliana Hodkinson, Komposition & Konzeptionensemble mosaik: Kristjana Helgadottir, Flöte Simon Strasser, Oboe Christian Vogel, Klarinette Martin Losert, Saxophon Ernst Surberg, Klavier/Keyboard Roland Neffe, Schlagzeug Chatschatur Kanajan, Violine Karen Lorenz, Viola Mathis Mayr, Cello Arne Vierck, Klangregie Patrick Klingenschmitt, Dramaturgie