Progetto Positano ist ein neues Förderstipendium für junge Komponistinnen und Komponisten, das die Ernst von Siemens Musikstiftung in Zusammenarbeit mit dem ensemble mosaik ins Leben gerufen hat: Jedes Jahr werden zwei Stipendiaten eingeladen, einen Monat in der Casa Orfeo der Wilhelm-Kempff-Kulturstiftung in Positano an der Amalfi-Küste zu leben und zu arbeiten. Im Anschluss an die Residenz präsentiert das ensemble mosaik die Werke der jeweiligen Stipendiaten im Rahmen eines Doppelportraitkonzerts in Berlin. Der erste Stipendiat ist der Schwede Johan Svensson. Die Uraufführung seines Kompositionszyklus’ ampèrian loops I – III wird mit Werken des Komponisten Michel Beil ergänzt.
Johan Svensson (*1983) ist ein schwedischer Komponist, der das Feld zwischen akustischer und elektronischer Musik erforscht. Er studierte in Graz, Oslo und Gothenburg und nahm an verschiedenen Meisterkursen (Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, Impuls Academy, u.a.) teil. Svensson sucht nach alternativen Wegen zur Produktion von Klängen mit elektronischen Mitteln, wobei er aktuell mit elektromechanischen Vorrichtungen experimentiert und dabei die Beziehung zwischen Mensch und Maschine in den Fokus rückt. Kammermusik nimmt in seiner Arbeit einen großen Stellenwert ein, wobei seine Kompositionen von Solo-Stücken bis zu Orchesterwerken reichen.
Michael Beil (*1963) studierte in Stuttgart Klavier, Musiktheorie und Komposition. 2007 wurde er an die Hochschule für Musik und Tanz Köln als Professor für elektronische Komposition berufen und leitet dort das Studio für Elektronische Musik. Michael Beils Arbeit fokussiert sich auf die Kombination von elektronischer und instrumentaler Musik mit Video. Seine Kompositionen basieren auf Konzepten, die Bezug nehmen auf die Bühnensituation von Konzerten in Verbindung mit dem Entwicklungsprozess eines musikalischen Werks. Ein weiteres, zentrales Anliegen seiner Musik ist es, das Kunstwerk als Meisterwerk in Frage zu stellen.