In SPUKHAFTE FERNWIRKUNG entwickelte das ensemble mosaik mit dem Regisseur Thomas Fiedler (Kommando Himmelfahrt) und dem Schauspieler Albrecht Hirche ein inszeniertes Konzertprojekt, das die ausgewählten Kompositionen aus der Perspektive der darstellenden Künste reflektierte und in einen szenischen Kontext integrierte.
Zwei Werke für Ensemble und Live-Elektronik der Komponisten Niklas Seidl und Christian Winther Christensen wurden uraufgeführt, daneben war die Aufführung aktueller Werke von Brigitta Muntendorf und Ashley Fure Bestandteil des Projekts. Fragmente aus der Sammlung „Wir sind frei“ des Komponisten Martin Schüttler wurden ausgearbeitet und bildeten eigenständige wie auch verbindende Miniaturen im musikalisch szenischen Ablauf. Die Musik wurde durch gesprochene Texte von Erwin Schrödinger, Albert Einstein, Edgar Allan Poe ergänzt, reflektiert und interpretiert.
Thomas Fiedler betont das Systematische wie Mysteriöse der musikalischen Vorgaben, indem er sie mit Texten umgibt, die Experimente beschreiben und von Spukhaftem handeln, Erforschung erstreben und das Geheimnisvolle finden. Er konfrontiert die musikalischen Beiträge mit Texten über Systeme und Dunkelheit, den Wunsch nach Naturerkenntnis und die Lust am Mysteriösen.
In der formalen Konzeption werden Szenen, Kompositionen, Texte aber auch Umbauten, Instruktionen und Stille Teil der geheimnisvollen Ordnung, die sich in einem Count Down offenbart: eine Stimme aus dem Off postuliert ein System, das alles unterwirft ohne Kausalität zu offenbaren – das Wesentliche bleibt verborgen.
Künstlerische Beiträge und pragmatische Handlungen werden aneinandergereiht. Dieser ebenso losen wie unweigerlichen Verknüpfung dienen die gespielten Kompositionen nicht nur als Fundus, sie werden selbst Teil des Spiels. Die musikalische Aktion wird zur Performance, das Konzertritual zur Theaterbühne.
Künstlerische Leitung: Bettina Junge, Thomas Fiedler (Kommando Himmelfahrt)
ensemble mosaik
Enno Poppe – Dirigent, Bettina Junge – Flöte, Simon Strasser – Oboe, Christian Vogel – Klarinette, Martin Losert – Saxophon, Adrian Pereyra – Gitarre, Roland Neffe – Schlagzeug, Ernst Surberg – Klavier, Chatschatur Kanajan – Violine, Karen Lorenz – Viola, Niklas Seidl – Cello, Arne Vierck – Klangregie
Albrecht Hirche – Schauspiel